Unsere 4½-wöchige Wohnmobilreise durch Westkanada war ein echtes Traumabenteuer. Vom Startpunkt in Edmonton führte uns unsere Route über die majestätischen Rocky Mountains, entlang spektakulärer Nationalparks, durch charmante Kleinstädte und bis zur wilden Küste von Vancouver Island – insgesamt legten wir rund 3.000 Kilometer zurück.
Den Auftakt unserer Reise bildete Edmonton, wo wir zunächst in der größten Shoppingmall Nordamerikas bummelten und die Stadt erkundeten. Am nächsten Tag haben wir unser Wohnmobil von Fraserway übernommen und uns gleich wie zu Hause gefühlt. Nach einem Großeinkauf und kurzer Eingewöhnung ging es los – Richtung Jasper und damit mitten hinein in die unberührte Natur der kanadischen Rockies.
Der Jasper Nationalpark beeindruckte uns sofort mit seinen gewaltigen Berglandschaften, türkisfarbenen Seen und der unglaublichen Tierwelt. Auf dem Campingplatz grasten Wapitis in aller Ruhe, bei einer Wanderung konnten wir sogar eine Schwarzbärenmutter mit ihren beiden Jungen aus sicherer Entfernung beobachten – ein echter Glücksmoment. Besonders eindrucksvoll war der Maligne Lake, den wir per Bootstour erkundeten und anschließend am Ufer entlangwanderten.
Weiter ging unsere Fahrt über den berühmten Icefields Parkway, auch bekannt als Highway 93, Fast jeder Kilometer bot neue Postkartenmotive: der smaragdgrüne Peyto Lake, die donnernden Athabasca-Wasserfälle und das beeindruckende Columbia-Eisfeld. Wir unternahmen einen Ausflug auf den Gletscher und wagten uns auf den Skywalk – ein Glasboden-Spazierweg mit atemberaubendem Ausblick.
In Banff erwarteten uns der tiefblaue Lake Louise – so intensiv in der Farbe, dass man es kaum glauben konnte. Wir erkundeten das charmante Städtchen Banff, fuhren mit der Gondel auf den Sulphur Mountain und genossen im Sky Bistro ein wunderbares Essen mit Blick auf die Berge. Zur Entspannung tauchten wir in die warmen Quellen der Upper Hot Springs ein.
In Radium Hot Springs erlebten wir die ruhigere Seite Kanadas. Der Ort war klein, charmant und ideal zum Durchatmen. Wanderungen im Kootenay-Nationalpark boten traumhafte Ausblicke, und ein Besuch im benachbarten Invermere lohnte sich ebenfalls – vor allem wegen der hübschen Innenstadt und der entspannten Atmosphäre.
Auf dem Weg nach Golden fuhren wir durch zerklüftete Landschaften mit tiefen Schluchten und dichten Wäldern. In Golden selbst genossen wir die Ruhe bei einem Spaziergang am Kicking Horse River. Für Nervenkitzel sorgte die Golden Sky Bridge – eine spektakuläre Hängebrücke über einen tiefen Canyon. Wer noch mehr Abenteuer suchte, fand sie auf der Zipline, bei der Canyon-Schaukel oder der Rodelbahn.
In Revelstoke schlug das Wetter um, doch der Charme der Bergstadt blieb ungebrochen. Wir nutzten die Regenpausen für Spaziergänge am Columbia River und machten es uns im Camper gemütlich – ein schöner Kontrast zu den aktiveren Reisetagen
Ein echtes Naturhighlight war der Wells Gray Provincial Park bei Clearwater. Hier verbrachten wir ruhige Tage inmitten der Wildnis. Besonders beeindruckten uns die mächtigen Helmcken Falls sowie eine frühe Kanutour über den glasklaren Clearwater Lake, auf dem Fischschwärme unter uns vorbeizogen. Abgelegene Ufer-Campingplätze boten den perfekten Ort für Picknicks und kleine Wanderungen.
Für den letzten Abschnitt der Reise gaben wir unser Wohnmobil ab und wechselten auf einen Mietwagen – es ging nach Vancouver Island. Schon die Fährüberfahrt war ein Erlebnis für sich, mit etwas Glück kann man sogar Wale beobachten. Auf der Insel erkundeten wir Ucluelet und wanderten entlang der wilden Küstenpfade des Wild Pacific Trails. In Tofino ließen wir uns von der entspannten Surfer-Atmosphäre einfangen, spazierten am Long Beach und genossen den Mix aus Natur und Lebensgefühl.

Den Abschluss unserer Reise bildete Vancouver – ein spannender Kontrast zur Wildnis der letzten Wochen. Wir radelten durch den Stanley Park, schlenderten über Granville Island und genossen vom Vancouver Lookout die Aussicht über die Stadt. In der Vancouver Art Gallery bewunderten wir Werke lokaler Künstler, und beim Farmers Market vor der Galerie kosteten wir uns durch regionale Spezialitäten – ein kulinarischer Abschied von einem großartigen Land.
Für uns war diese Reise eine perfekte Mischung aus Natur, Freiheit und Abenteuer. Mit dem Wohnmobil durch Kanada zu fahren, war die beste Entscheidung, denn es gab uns die Flexibilität, spontan zu sein, und die Möglichkeit, an den schönsten Orten zu übernachten.
Wir werde noch lange an die stillen Morgen in den Bergen, die klaren Seen und die unglaublichen Landschaften zurückdenken.
Kanada – wir kommen wieder. Ihre Melanie Wohlgemuth

























